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Bericht von Gerd & Marion Klindworth
In unmittelbarer Nachbarschaft zu Baden-Württemberg, erstreckt sich eine der bezauberndsten Regionen Frankreichs. Zwischen Vogesen und Rhein gelegen lockt das Elsass mit seiner schönen Landschaft und den kleinen, romantischen Orten, die entlang der Elsässischen Weinstraße mit ihren zahlreichen Burgen und Sehenswürdigkeiten zwischen Straßburg und Colmar liegen. Wunderschöne Fachwerkhäuser und verwinkelte Gassen versetzen Besucher ins Mittelalter und die Renaissancezeit zurück.
In diese schöne Gegend haben uns Arno und Anicia als Ausrichter für das 27. OPEL KADETT A-Treffen eingeladen.
So haben wir uns also am Donnerstag am Hotel „Le Mandelberg“ im schönen Städtchen Mittelwihr getroffen. Im Laufe des Nachmittags fanden sich 28 Kadetten mit ihren Fahrern und Beifahrern ein. Bei schönem Wetter auf der Terrasse mit erfrischenden Getränken, aufmunterndem Kaffee und vielfachem „Hallo“ untereinander, der Begrüßung durch den Veranstalter und dem Ergreifen der Überraschungstüte mit Roadbook, Sticker und Infomaterial ging´s schnurstracks zum Einchecken in unsere beiden Hotels „Le Mandelberg“ und „Le Mittelwihr“. Dort haben wir Quartier bezogen und uns dann nach dem Auffrischen um 19 Uhr auf der Terrasse in der herrlichen Abendsonne zum entspannenden Aperitif und „Gala Buffet“ getroffen.
Ob es wohl spät am Abend geworden ist? Nein: Denn die Ausfahrten auf kurvigen Nebenstraßen an den beiden folgenden Tagen erforderten den ganzen „Mann bzw. Frau“ – vom Scheitel bis zur Sohle (... am Gas und auch auf der Bremse).
Der Auftakt zu unserer ersten Ausfahrt war wie üblich das frühmorgendliche Sammeln. Es klappte perfekt … nach dem energischen Einsatz der bekannten Rassel. Wir erhielten ein üppiges „Versorgungspaket“, da wir in der Tat an diesem und auch am folgenden Tag Temperaturen von nahezu 30° erwarteten. Alle Kadetten mit ihren Fahrern und Beifahrer(innen) starteten dann fast pünktlich um 9 Uhr, musste doch noch schnell in der Aufstellungsreihe die eine oder andere kleine Reparatur vorgenommen werden. Mit leichter Verspätung waren wir dann alle startklar und die Kelle in Arnos Hand konnte von Rot auf Grün „geschaltet“ werden.
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Von Mittelwihr aus waren wir nach kurzer Strecke auf der Routes des Vins (elsässische Weinstraße) und einer Stadtdurchfahrt durch das mittelalterliche Dorf Ribeauvillé, schon tief in den Nordvogesen auf kleinen Straßen unterwegs, zunächst flach, dann aber steil bergauf durch kleine Ortschaften und vorbei an ersten Schlösser- und Burgruinen.
Unser 1. Ziel war das Château du Haut-Kœnigsburg das leider kurzfristig zur Renovierung mit einem Gerüst versehen war. Wir hatten deshalb nur eine Vorbeifahrt mit schönem Ausblick auf das elsässische Ried.
Nach kurzer Weiterfahrt haben wir dann auf einem Waldparkplatz eine Rast eingelegt um von Arno die geschichtlichen Hintergründe und wechselseitigen Beziehungen zwischen dem Elsass und dem angrenzenden deutschen Lande zu erfahren. Der Bogen war weit gespannt: beginnend im 17. Jahrhundert, über die napoleonische Zeit mit ihren Kriegen, die deutsche Reichsgründung 1870 bis hin zu den leidvollen Zeiten des 1. und 2. Weltkrieges, die jedes Mal zeitweise auch eine deutsche Besetzung des Elsass bedeutete. Dennoch konnten die gegenseitigen Feindseligkeiten in den 1950er Jahren durch den Schulterschluss von Charles de Gaule und Konrad Adenauer abgebaut und eine freundschaftliche Beziehung untereinander aufgebaut werden.
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Nach diesen Anregungen haben wir wieder mit unseren Kadetten die Fahrt aufgenommen, über Lièpvre auf schmalen, kurvigen Straßen steil hoch, um oben am Col de Fouchy nach sportlicher Herausforderung erneut eine kleine Pause für die Fahrer, Beifahrer(innen) und die Kadetten einzulegen. Ganz nebenbei haben wir gesehen dass in früherer Zeit hier am Ort Silber-Bergbau betrieben wurde, daher auch der Name „Val d´Argent“.
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Die erste Hälfte unserer Tagesausfahrt hatten wir sowohl zeitlich als auch von der Fahrstrecke her geschafft. Bei der Einkehr in der Gartenlaube des Restaurants Diette waren uns Quiche Lorraine, Tarte l´Oignon und Getränke mehr als willkommen.
So gestärkt mit Speis und Trank nahmen wir die Weiterfahrt auf um über „Villé“, durch schöne Landschaften und reizvolle Ortschaften zu unserem nächsten Ziel nach Kintzheim zu gelangen.
Wenn schon auf der elsässischen Weinstraße unterwegs darf die Einkehr in einer „Winstub“ nicht fehlen. Genau so gingen wir vor und hatten bei Getränken – mit und ohne Alkohol – und Flammkuchen ein gemütliches, unterhaltsames aber nicht berauschendes Zusammensein in der Winstub Jenny.
Die Weiterfahrt führte uns zu unserem letzten Tagesziel in den Jardins des Papillons in Hunawihr an der Weinstraße zwischen zwei der größten elsässischen Touristenorte, Ribeauvillé und Riquewihr, und nur 20 Minuten vom Château du Haut-Kœnigsbourg entfernt. Wir sahen eine faszinierende Sammlung exotischer Schmetterlinge, die frei inmitten üppiger Flora leben. Wir wanderten zwischen Hunderten von lebenden Schmetterlingen aus Afrika, Asien und Amerika umher und entdeckten so das verborgene Leben dieser Juwelen der Natur.
Von da aus ging es wenige Kilometer zurück zu unseren Hotels – zum Revitalisieren, Auffrischen und Vorbereiten auf den Abend – Was alles kommen mag?
Zunächst mußten wir alle 30 Minuten auf die Taxen warten die uns zum Restaurant „Au Riesling“ in Zellenberg bringen sollten. Denn wie sich herausstellte, hat das Taxi-Unternehmen leider den Termin um einen Tag später in sein Fahrtenbuch eingetragen – Mann, oh Mann! Welch ein Auftakt zum erwarteten genüsslichen Beisammensein. Nur gut, dass das Taxi dann am späten Abend doch noch rechtzeitig kam.
Lag´s am Riesling? Über die Rückfahrt nach Mittelwihr zum Hotel“ fällt es schwer zu berichten, war es zunächst noch lebhaft und lustig wurde es dann immer stiller…!
Der Auftakt zu unserer zweiten Ausfahrt, nur diesmal in entgegengesetzter Richtung, war wie üblich das frühmorgendliche Sammeln. Als eingespieltes Team hatten wir da keine Probleme, denn die „Rassel“ hat’s gerichtet.
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So konnte nun endlich gestartet werden in südlicher Richtung und wie waren auch sofort in einer herrlichen ländlichen Landschaft unterwegs: Straßen wie man sie sich nur wünschen kann.
Und da hatte Arno gleich zu Anfang die Durchfahrt durch das mittelalterlich anmutende Örtchen Kientzheim (nicht zu verwechseln mit dem Kintzheim am Tag zuvor) vorgesehen: hinein durch das enge Stadttor entlang dem schmucken Dorfsträßchen und wieder hinaus in Richtung Kaysersberg. Die historische Altstadt und die schöne Lage inmitten von Weinbergen erzeugen ein wunderschönes und romantisches Panorama. Entlang der Hauptstraße wechseln sich Fachwerk- und Renaissancehäuser (16. Jh.) ab.
Am Ende von Kayserberg mussten wir für eine kurze Wegstrecke in eine größere Bundesstraße mit erheblichem Verkehr einbiegen. Und dies im Konvoi von 28 Kadetten. Welch ein Unterfangen damit unsere „Karawane“ geschlossen blieb! Weiter ging es mit einer Durchfahrt durch Ammerschwihr, bergauf entlang an einem Golfgelände und auf kurvenreicher Straße nach Labaroche. Unseren Kadetten wurde einiges abverlangt, die Zwischenabstände wurden größer und die Fahrer hatten immer einen Blick auf die Kühlwassertemperaturanzeige ihres Wagens. So war am Ende ein Sammeln der eintreffenden Kadetten angezeigt und am einen oder anderen Fahrzeug eine kritische Durchsicht erforderlich – keine Sorge, kleine Problemchen wurden sofort mit fach- und sachkundigem Teamgeist gelöst.
Das Mémorial du Linge mit seinem Museum und Gelände ist Teil des Schlachtfelds, auf dem die blutigsten und heftigsten Kämpfe des Ersten Weltkrieges ausgetragen wurden. Während dieser Kämpfe hatten die Deutschen auf dem Lingekopf ihre Verteidigungslinien organisiert, um die französischen Truppen daran zu hindern, bis Colmar vorzudringen. Nichts konnte uns also aufhalten unser 1. Tagesziel, den deutschen Soldatenfriedhof Hohrod und das Mémorial du Linge anzusteuern. Das Elsass und die Vogesen waren immer wieder Schauplatz schwerer und verlustreicher Kämpfe.
2.460 deutsche Soldaten sind auf diesem Friedhof bestattet, die im Ersten Weltkrieg ums Leben gekommen waren. Nach Kriegsende bargen die französischen Militärbehörden die Gebeine der Toten, die zuvor in provisorischen Gräbern in etlichen Gemeinden der Region bestattet worden waren, und betteten sie auf dem Friedhof wieder ein. Die Gräber von sechs gefallenen jüdischen Soldaten erhielten aus religiösen Gründen statt des Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein. Das heutige Schlachtfeld ist in seinem Zustand bei Kriegsende ein lebendiger Zeuge dieser Seite der Geschichte, die sich hier fast vier Jahre lang vom Juli 1915 bis November 1918 abspielte. Während dieser blutigen Kämpfe starben ungefähr 10.000 Franzosen und 7.000 Deutsche.
Da am Tag unseres Besuches eine geschlossene Gedenkfeier stattfand und sachkundige Personen für eine Führung nicht zur Verfügung standen, hat Arno uns einen geschichtlichen Überblick gegeben. Dies auch mit verschiedenen Hinweisen auf die auch heute noch stattfindenden kriegerischen Auseinandersetzungen weltweit.
Trotz allem, die Zeit läuft weiter (im wahrsten Sinn) und weil schon wieder Tageshalbzeit war waren wir auf die angekündigte Mittagsrast in der Ferme Auberge du Glasborn mehr als gespannt. Nur eine kurze Wegstrecke mit herrlichem Ausblick in Vogesentäler und wir erreichten unser Nicht in der eigentlichen Gaststube sondern gegenüber in einem rustikalen Holzhaus war für uns der Mittagstisch vorgesehen: Fleischpastete oder Fleischplatte mit Bratkartoffel und viel grünem Salat – ein typisches elsässisches Essen.
Nach schönem gemütlichen Beisammensein fiel es schwer in Bewegung zu kommen und mit neuem Schwung unsere Tagesfahrt fortzusetzen. So fuhren wir durch die herrliche Vogesen-Landschaft über Hohrodberg mit einem besonders schönen Panoramablick über das Münstertal und die Vogesen hinab ins Tal nach Münster.
Für viele ist Munster (dt. Münster) besonders bekannt geworden durch den dort hergestellten Münsterkäse. Auch ist Münster Ausgangspunkt für die Route du fromage; diese berühmte Käsestraße führt dann oberhalb des Münstertals entlang. Nicht weit von Münster befindet sich in Gunsbach das Maison du Fromage, dem wir einen Besuch abstatteten. Durch einen Film wurden wir grundsätzlich zur Käsewirtschaft informiert um anschließend dann den Herstellungsprozess des „Münsterkäses“ zu erfahren. Nicht fehlen durfte dabei natürlich die Degustation von drei verschieden Käsesorten mit einem passendem Gläschen „Edelzwicker“ (elsässischer Riesling) – mehr war leider aus Vorsicht nicht möglich.
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Nach entsprechender Er- und Auffrischung in der Caféteria haben wir die Weiterfahrt wieder aufgenommen. Vor uns lag eine 3/4-stündige Fahrt durch die Weinberge auf einer schmalen Höhenstraße mit schönen Landschaftsimpressionen. Vorbei an bunten Fachwerkhäusern, malerische Blumengärten kamen wir zu unseren Hotels und hatten das Gefühl wieder in der „realen Welt“ angekommen zu sein.
Am Abend haben wir uns dann wiederum per Taxi-Transfer (diesmal ohne Wartezeit) zum abschließenden Abendschmaus in der schönen Wirtsstube des Restaurant à l´Agneau Blanc (Zum weißen Schaf) im Nachbarort Beblenheim eingefunden – revitalisiert (oder so ähnlich) und in Erwartung der Dinge, die da noch kommen sollten. Da wir unter drei Menüvorschlägen bereits schon tags zuvor ausgewählt hatten, war die Gefahr der Vergesslichkeit groß. Arno hatte jedoch perfekt vorgesorgt und jedem Teilnehmer entsprechend seiner Auswahl eine Farbkarte gegeben. Das erleichterte das Prozedere der Essensausgabe auch für das Servicepersonal sehr.
Wie bei jedem Kadett-Treffen war auch diesmal wieder eine interessante, humoristisch unterlegte Bilder-Show von Manfred Stör über das Vorjahrestreffen 2004 in Verden zu sehen. Besonderen Dank für die Mühe an Manfred und Monika – wir sind gespannt auf das neue Fotobuch 2025.
Aber was wäre ein solcher Abend, wenn unser Typreferent Stefan Dierkes sich nicht noch aufschwingen würde. Und so war es auch. Wie hätten wir sonst erfahren, was für uns und unsere Kadetten so wichtig ist: auch in 2026 findet wieder das dann 28. OPEL KADETT A-Treffen statt. Es wird von Sebastian & Susi Gremmer in der Region Landshut/Dingolfing ausgerichtet.
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Zum Abschluss des offiziellen Teils dankte Stefan nochmals Arno für die perfekte Organisation mit einem Glasbild seines Kadett A-Coupés.
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Nach einem reichhaltigen Frühstück, gepackten Koffern und startklaren Kadetten wurde das Treffen beendet. Erwähnt werden muss aber noch das wunderbare Abschiedspräsent das wir von Arno erhalten haben.
Nach langer Heimfahrt konnten wir uns zu Hause beim Auspacken dieses Präsentes an die schöne Zeit und das gelungene Treffen erinnern.
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